II. Nachrichten
UNESCO-TAG AUF DER DIDACTA 2005
Am 1. März 2005 haben UN-Generalsekretär Kofi Annan und UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura in New York offiziell die Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014" eröffnet. Zeitgleich, am UNESCO-Tag auf der Bildungsmesse didacta in Stuttgart, wurden die Ziele der Weltdekade der deutschen Bildungsöffentlichkeit vorgestellt und die ersten Dekadeprojekte ausgezeichnet. Nach einleitenden Worten von Dr. Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, nahmen Ulrich Kasparick, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Prof. Dr.Walter Erdelen, beigeordneter Generaldirektor der UNESCO für Naturwissenschaften, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, MdB und Mitglied des Nationalkomitees für die UN-Dekade, Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des UN-Nationalkomitees, sowie Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann, stellvertretende Vorsitzende des Nationalkomitees, an einer Podiumsdiskussion teil. Auf der Veranstaltung wurde betont, dass in dem Konzept der Nachhaltigkeit die zentralen Herausforderungen der Zeit zusammenfließen. Die herausragende Bedeutung, die Bildung in diesem Zusammenhang hat, wurde von allen Teilnehmern unterstrichen. „Nachhaltigkeit kann nur ein neues Leitbild werden, wenn sie in der Bildung verankert wird“, so Dr. Roland Bernecker. Ein weiteres wichtiges Thema war die schwierige Herausforderung, nicht nur das Wissen, sondern auch das Handeln der Menschen durch Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zu verändern. „Wir müssen lernen, neue Verhaltensweisen zu üben, da Bildung mehr ist, als das Aufnehmen von Informationen“, so Ulrich Kasparick.
www.dekade.org
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SIBIRIEN BLEIBT KALT – DAS KYOTO-PROTOKOLL IST IN KRAFT GETRETEN
Nach jahrelangen Verhandlungen ist am 16.02.2005 das Kyoto-Protokoll, das erste völkerrechtlich verbindliche Abkommen zum Klimaschutz, in Kraft getreten. Das Protokoll wurde 1997 auf der dritten Klimakonferenz im japanischen Kyoto verhandelt und verabschiedet. Seine völkerrechtlich verbindliche Gültigkeit sollte das Abkommen aber erst erlangen, wenn es von 55 Staaten, die zusammen mehr als 55 Prozent der Treibhausgasemissionen (bezogen auf 1990) verursachen, ratifiziert wurde. Mit dem Beitritt Russlands zum Kyoto-Protokoll ist dieser Fall nun eingetreten. Das Abkommen verpflichtet die mehr als 140 Unterzeichnerstaaten zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Die genaue Reduktionshöhe wurde abhängig von der jeweiligen Kohlendioxid-Emission des Landes festgelegt: Deutschland muss seine Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2010 um 21 Prozent senken. Insgesamt soll zwischen 2008 und 2012 eine Reduzierung um mindestens fünf Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 erreicht werden.
http://www.bundesregierung.de/Politikthemen/-,12005/Kyoto-Protokoll.htm
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STELLUNGNAHME DES RATES FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG ZUM FORTSCHRITTSBERICHT 2004 DER NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE
Der Fortschrittsbericht 2004 der Nachhaltigkeitsstrategie vermittle zwar ein positives Grundbild der getroffenen und geplanten Maßnahmen, so der Rat für Nachhaltige Entwicklung, im praktischen Regierungshandeln fehle jedoch der rote Faden Nachhaltigkeit: Die Nachhaltigkeitsstrategie stehe zu isoliert neben der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Der Rat kritisiert weiter, dass es an konkreten Umsetzungsschritten mangelt und dass Schwerpunktthemen für die Berichtsperiode 2004-2006 weitgehend fehlen. Positiv hervorgehoben werden hingegen die im Bericht enthaltenen Ankündigungen zu künftigen Schwerpunkten sowie der Fortschrittsbericht selbst, der ein breites Bild der Nachhaltigkeitspolitik in der Gesellschaft zeichnet.
http://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuell/news/index.html
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NEUSTE SCHÄTZUNG DER UNO: 9,1 MILLIARDEN MENSCHEN IM JAHR 2050
Aus einer am 24.02.05 von den Vereinten Nationen veröffentlichten Studie geht hervor, dass die Weltbevölkerung in den nächsten 45 Jahren stark ansteigen wird: Bis 2050 steigt die Bevölkerungszahl auf über 9 Milliarden an. Das entspricht einem Wachstum um 40 Prozent gegenüber dem heutigen Stand von 6,5 Milliarden. Der demographische Wandel ist in der Welt allerdings ungleich verteilt: In den 50 am wenigsten entwickelten Länder der Welt wird sich die Bevölkerung bis 2050 verdoppeln, in einigen der ärmsten Staaten wie Afghanistan, Burkina Faso oder Mali sogar verdreifachen. In vielen der am meisten entwickelten Länder, wie Deutschland, erwarten Experten hingegen einen Rückgang der Geburtenraten.
http://www.un.org/english/
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STARKES INTERESSE AN TSUNAMI-PARTNERSCHAFTEN
Im Zuge der Flutkatastrophe in Südasien hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder in seiner Neujahransprache Privatpersonen, Vereine, Schulen, Kommunen, Bundesländer, etc. dazu angeregt, Partnerschaftsinitiativen mit den von der Katastrophe betroffenen Gebieten zu übernehmen. Diese könnten die nationalen wie internationalen Hilfsleistungen unterstützen. Dem Aufruf des Bundeskanzlers folgend hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) reagiert und die „Kommunale Servicestelle – Partnerschaftsinitiative“ bei InWent (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH) eingerichtet. Diese Servicestelle erfasst Hilfs- und Partnerschaftsangebote aus Deutschland, berät und vermittelt. Binnen eines Monats sind mehr als 900 Anfragen bei der Servicestelle eingegangen. Oberste Priorität haben der Wiederaufbau von Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern und zerstörten Fischerdörfern, Hilfsangebote für Kinder sowie die Rehabilitation der örtlichen Infrastruktur. Verschiedene Schulen aus dem Transfer-21 haben bzw. werden Partnerschaften mit Kooperationspartnern aus betroffenen Ländern aufgebaut.
http://www.bmz.de/de/presse/nl/newsletter02a/index.html#003
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NACHFRAGE NACH BIO-PRODUKTEN STEIGT
Vom 24.-27.02.2005 fand in Nürnberg die BioFach statt, die Weltleitmesse für Bio-Produkte. Der weltweite Umsatz mit umweltverträglich erzeugten Nahrungsmitteln ist im vergangenen Jahr langsam, aber stetig um 5% - 7% gestiegen. Wie die Veranstalter der Messe mitteilten, sind die höchsten Wachstumsraten in Nordamerika zu beobachten, während die meisten westeuropäischen Länder eher geringe Zuwachsraten bis zu 5% verzeichnen. In Europa ist Deutschland weiterhin das führende Land beim Konsum von Bio-Nahrungsmitteln. Auch in einigen Schwellenländern entwickelt sich die Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln.
http://press.nuernbergmesse.de/biofach/25.pm.1648.html